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Die 1968 an der Kunstakademie aktiv miterlebte Studentenrevolte hat René Straubs Blick auf die Kunst geprägt: Auf der einen Seite Werke als Ausdruck freier, selbstbestimmter Tätigkeit, auf der anderen als Ware in einem Markt, für den das Unangepasste zum Verkaufsargument wurde. Seine wenigen, in diesem Spannungsfeld entstandenen Bilder, hinterfragen daher stets ihren Status als Kunstwerke. Oft bewegen sie sich auf der Grenze zwischen freier und angewandter Kunst und können beispielsweise von der Malerei fast nahtlos zum Muster mutieren oder sie lassen sich nach einem System, wie dem Dreiband-Stoss beim Billard, erzeugen. Diesen Aspekt hat Werner Meyer in Zoom, Katalog der Sammlung der Landesbank Baden-Württemberg, herausgearbeitet. Das gebrochene Verhältnis zur Autonomie wird ein Wesensmerkmal der Kunst von René Straub. Ein Muster, das als Bild an der Wand hängt, kann als Teppich auf dem Boden liegen, als Stoff ein Möbel beziehen oder als Tapete den Raum auskleiden. Auf diese Weise sind die Arbeiten in verschiedenen Aggregatzuständen in öffentliche und private Sammlungen gelangt. Die bildnerische Produktion fand 2004 ihren vorläufigen Abschluss mit dem Videoloop "Umsonst ist der Tod", der vom Kunstmuseum Stuttgart erworben wurde.
Umsonst ist der Tod (2004)
Werner Meyer, Zoom
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Billardbild I (1984)
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